Kundalini Yoga mit Satya Sing – eine DVD Review

 – Kundalini Yoga? Das sind doch ganz in weiß gekleidete Menschen, die auf Schafsfellen sitzen und einen Turban oder Haardutt tragen? Richtig!

Kundalini Yoga findet immer mehr Anhänger und kommt mit vielen neuen Lehrern aus der “Ist das eine Sekte?”-Nische heraus. Trotzdem interessiert mich dann doch, was langjährig erfahrene und renommierte Kundalini Yoga Lehrer anbieten.

Neugierig geworden durch die eher moderne Aufmachung des Cover, erfüllen die Inhalten – zumindest optisch – dann alle o.g. Klischees. Nach den üblichen Copyright und Warnhinweisen tritt Satya Singh – Deutschlands bekanntester Kundalini Yogalehrer – mit Turban, Rauschebart und auf einem Schaffell sitzend ins Bild und gibt mit seinem charmanten holländischem Akzent eine kurze Einführung. Satya Singh unterrichtet und studiert Kundalini Yoga seit 1974 und wurde noch von Yogi Bhajan – der Kundalini Yoga seit Ende der 60er Jahre im Westen bekannt gemacht hat – persönlich ausgebildet.

Die 1. Folge „Entspannung“ der 3-teilige DVD Reihe (bereits April 2010 erschienen) und nimmt uns in 70 Minuten mit auf eine Reise durch die Chakren (Energiefelder im Körper). Wie in einer klassischen Kundalini Yogastunde folgt nach der Einstimmung eine Phase von dynamischen, statischen oder entspannenden Übungen, die in eine Tiefenentspannung übergeht und mit einer Meditation ausklingt.

Vom Becken (Muladhara Chakra) bis zum Scheitel (Sahasrara Chakra) führt Satya Singh in Kombination mit geführtem Atemübungen, Verwendung von Mantren (Meditationsworten), Mudras (Handhaltungen) und Visualisationen durch die DVD – und die Wirbelsäule. Die Übungen sind abwechslungsreich und werden von einfachen Instrumentalklängen begleitet. Der Fokus liegt abwechselnd auf Anspannung, Entspannung oder Konzentration. Alles ist einfach nach- und mitzumachen, die Übungen sind zwischen 3 und 5 Minuten lang und können mit fortschreitender Praxis auch länger ausgeführt bzw. gehalten werden.

In der Folge 2 steht die Wirbelsäule im Zentrum der Praxis. Nach Satya Singh soll durch das Üben nicht nur die Muskulatur der Wirbelsäule gekräftigt und beweglich gehalten werden, sondern auch die nach yogischer Wissenschaft entlang der Wirbelsäule fließenden Energien der drei Hauptkanäle Ida, Pingala und Sushumna Nadi ins Gleichgewicht gebracht werden.

Die DVD ist in die drei großen Abschnitte unterer, mittlerer und oberer Rücken gegliedert. Der unteren Rücken stellt gemäß des Kundalini Yoga die Wurzel des Lebensbaums dar. Hier werden die lebensspendenden Energien aufgenommen und nach oben gebracht werden. Der mittlere Rücken gilt als Stamm des Lebensbaumes und steht symbolisch für Stolz und Selbstbewusstsein und ist zuständig für eine gerade aufrechte Haltung. Der obere Rücken entspricht der Krone des Baumes und trägt Schultern, Kopf und Nacken. Die Übungen zu den drei Abschnitten des Rückens sind deutlich dynamischer als die Übungen der Enspannungs-DVD, werden aber ähnlich lang ausgeführt.

Nach der Praxis folgt eine geleitete Tiefenentspannung durch die Wirbelsäule zur Belebung und Kräftigung. Die DVD endet mit einer gechanteten (gesungenen) Meditation, die in Kombination mit Mantren und Mudras ausgeführt wird. Insgesamt ist sie mit 58 Minuten Spiellänge ein wenig kürzer als Folge 1. Die dritte, von mir nicht begutachtete, DVD widmet sich dem Kundalini Yoga in der Schwangerschaft.

Lässt man die auf den ersten Blick technische und grafische nicht sehr elegant wirkende Aufmachung außen vor und lässt sich ganz auf das Üben ein, dann ist die die wohltuende Wirkung schnell erfahrbar. Die DVD’s eignen sich auch für Neueinsteiger bzw. weniger flexible oder sportliche Yogis. Obwohl die Übungen sehr einfach erscheinen, haben sie einen tief gehenden energetischen Effekt. Es wird empfohlen, die jeweiligen Abfolgen über einen Zeitraum von 40 Tagen täglich zu praktizieren, damit die Wirkungen sich ganz entfalten können.

Fazit: Im Gegensatz zu manchen – poppig aufgemachten – Kundalini DVD’s, die auf dem Markt sind, bleibt es bei Satya Singh schlicht und somit entspannt. Um es mit einem dem Kundalini Yoga angelehnten Mudra auszudrücken: Daumen hoch für Satya Singh!

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