Dies ist ein Interview, das ich anlässlich des Berliner Yoga Festivals 2011 mit Dinah Rodriguez für das Online Portal YOGASERVICE geführt habe.

Dinah ist Brasilianerin und die Begründerin der “Hormonellen Yoga Therapie für die Wechseljahren”, international bekannt und unterwegs.

Zum Zeitpunkt des Interviews war Dinah 84 Jahre alt und hat mich sehr beeindruckt mit ihrer vitalen und aparten Ausstrahlung.

Auch heute reist sie weiterhin um die Welt, unterrichtet, bildet aus und schreibt Bücher. Wie bspw. zum Thema Hormon Yoga und Diabetes oder auch Yoga in der Andropause.

Spannend genug also, um das Interview noch einmal zu lesen! Viel Spass!

Q: Was ist Ihre Definition von Yoga?

A: Yoga beinhaltet Vieles: Es ist eine Philosophie, es ist Gesundheit, es ist Ausgleich, es ist mehr oder weniger Gymnastik, aber es ist keine Wissenschaft. Es ist eine Therapieform, weil es Gesundheitsprobleme korrigiert. Meine Therapie korrigiert Probleme des Hormonhaushalts. Die meisten Frauen haben Probleme, es gibt davon viele, mehr oder weniger 20: PMS, Hitzewallungen, Beklemmungen, Schlaflosigkeit, Trockenheit der uro-genitalen Schleimhäute – oftmals die Ursache von Infektionen, trockene Haut, die Gelenke werden schwächer.

Mein Ziel ist es, die Hormonproduktion wieder anzuregen. Physiologie ist die Basis meiner Arbeit. Das Zentrum im Kopf ist sehr wichtig, die Hypophyse, aber auch die Nebennieren. Meine Praxis ist so aufgebaut, dass es die Drüsen aktiviert. Aber es wirkt auch auf die Gelenke, auf die Flexibilität, auf die Gesundheit im allgemeinen. Hatha Yoga aktiviert nicht die Hormone, es hält gesund, hilft gegen Rückenschmerzen und Asthma.

Wenn die Hormone ein gutes Level haben, verschwinden die Symptome. Ich will Frauen helfen. Meine Asanas (Körperübungen) sind dynamisch und aktivieren die Drüsen, ich arbeite mit starker Bhastrika-Atmung (Anmerkung: eine Atemübung, d.h. eine rasche Folge von forcierter Ein- und Ausatmung) und tibetischen Energietechniken. Seit 21 Jahren unterrichte ich auf der ganzen Welt und habe viele Lehrer ausgebildet. 2002 zeigte eine große wissenschaftliche Studie, dass die traditionelle Therapie der Hormonergänzung das Risiko von Brust- und Gebärmutterkrebs stark erhöht.

Ich selber habe eine wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Wirkung der Yoga Therapie auf den Hormonspiegel durchgeführt und gezeigt, dass dieser im Durchschnitt um 254 % in 4 Monaten ansteigt, bei einer Übungsdauer von 30 Minuten an 16 Tagen pro Monat (Anmerkung: Es wird nicht während der Menstruation praktiziert.). Im Durchschnitt verschwinden dann alle Symptome.

Q: Ist Ihre Therapieform auch für Männer interessant?

A: Die Frauen, die Hormon Yoga üben, sind gesund, glücklich, es geht ihnen gut. Also fragten mich deren Ehemänner, ob ich auch etwas für sie machen könnte. U. a. habe ich in Berlin ein Seminar gegeben und zwei männliche Yogalehrer ausgebildet. Ich biete auch Kurse für Diabetiker an. Wenn Betroffene mit den Übungen beginnen, sinkt ihr Blutzuckerspiegel.

Q: Wie steht es mit Teenagern?

A: Junge Mädchen leiden oft unter PMS. Ein weiteres häufig auftretendes Problem sind polyzystische Eierstöcke. Gynäkologen behandeln das mit Tabletten, dann verschwinden die Symptome, aber kommen wieder. Nicht mit meiner Technik, denn es bringt die Hormone in‘s Gleichgewicht. Aber Mädchen können meine Methode nicht immer machen, da die Libido sehr angeregt wird. Wenn es also anfängt zu wirken, machen sie weniger und weniger. Jungen haben diese Probleme nicht, sie haben mehr mit psychologischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie können Anti-Stress-Übungen machen, aber was die Hormone angeht, sind sie ok.

Q: Sie haben Philosophie und Psychologie studiert. Inwiefern prägt Ihre Arbeit als Wissenschaftlerin Ihre Yoga Praxis?

A: Wissenschaft begegnet uns überall im Leben: In unserer Nachbarschaft, bei unseren Ehemännern und Schülern. Ich benutze Anti-Stess-Techniken. Im Hinblick auf die Hormone ist es eine Orientierung. Wenn Frauen in die Menopause eintreten, die Kinder das Haus verlassen, kann sich das Familienleben grundlegend ändern. Oftmals fühlen sich die Frauen leer und nicht mehr gebraucht. Wenn dann auch der Hormonspiegel sinkt, kann das ein schwieriger Moment sein und viele werden depressiv.

Hatha Yoga ist manchmal zu körperlich oder zu mystisch. Und auch Meditation hebt nicht den Hormonspiegel. Mit meiner Technik werden die Hormone in jedem Lebensalter aktiviert. Wenn Östrogen, ganz wichtig für unseren Gefühlshaushalt ist, ein gutes Level hat, sind wir glücklich. Es kommt von innen und hat viel Energie.

Q: Sie reisen monatelang um die ganze Welt, um zu lehren und Sie sehen fantastisch aus. Was ist ihr Geheimnis?

A: Ich bin 84 Jahre, ich reise viel. Wichtig ist, gut zu schlafen. Ich schlafe 7 bis 8 Stunden. Ich schlafe gut – wegen meiner Technik. Ich esse gesund, aber ich bin kein Vegetarier. Vegetarier haben nicht so viel Energie und mit meiner Technik muss man sich viel bewegen. Ich esse ein wenig Huhn und Fisch. Das ist gesund, gibt Energie und bildet Collagen. Das brauchen wir für die Knochen, Haut, Haare, Nägel. Vegetarier müssen dafür Tabletten einnehmen. Ich esse nicht fettreich, keine Butter, ich esse kein Schweinefleisch. Ich war schon immer gesund und hatte keine großen Probleme während der Wechseljahre. Aber mit der Hormon Yoga Therapie geht es mir gut!

Vielen Dank für das Gespräch!

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